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Bekehrung, Umkehr, Hinkehr

Dietrich Bonhoeffer Anfang 1936 in einem Brief:

„Ich stürzte mich in die Arbeit in sehr unchristlicher Weise. Ein … Ehrgeiz, den manche an mir gemerkt haben, machte mir das Leben schwer … Dann kam etwas anderes, etwas, was mein Leben bis heute verändert und herumgeworfen hat. Ich kam zum ersten Mal zur Bibel … Ich hatte schon oft gepredigt, ich hatte schon viel von der Kirche gesehen, darüber geredet und geschrieben – und ich war noch kein Christ geworden … Ich weiß, ich habe damals aus der Sache Jesu Christi einen Vorteil für mich selbst… gemacht. Ich bitte Gott, daß das nie wieder so kommt. Ich hatte auch nie, oder doch sehr wenig gebetet. Ich war bei aller Verlassenheit ganz froh an mir selbst. Daraus hat mich die Bibel befreit und insbesondere die Bergpredigt. Seitdem ist alles anders geworden. Das habe ich deutlich gespürt und sogar andere Menschen um mich herum. Das war eine große Befreiung. … Dann kam die Not von 1933. Das hat mich darin bestärkt. Ich fand nun auch Menschen, die dieses Ziel mit mir ins Auge fassten. … Der christliche Pazifismus, den ich noch kurz vorher … leidenschaftlich bekämpft hatte, ging mir auf einmal als Selbstverständlichkeit auf. Und so ging es weiter, Schritt für Schritt. Ich sah und dachte gar nichts anderes mehr“ (zit. in: Bethge 2001, 2481).

Man muss sich „einfach“ darauf einlassen. Dies geschieht durch Wille (mein Wille) und durch Gnade (Gottes Gnade).