Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf. (Joh 19,30)
So hoffnungslos die Jünger auch waren, so notwendig war es, dass Christus für uns gestorben ist. Nicht, weil er als „Held“ gefeiert werden wollte, sondern aus grösster und innigster Liebe zu uns! Im gleichen Evangelium spricht Jesus ganz fürsorglich und ruhig zu seinen Jüngern:
Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. (Joh 15,13)
Wir Christen sind alle durch Jesus Christus erlöst, das Tor zum Himmel wurde uns wieder geöffnet. Das Heil hat begonnen. Mit der Taufe sind wir von der Sünde befreit, sind wir in die heilswirkende Liebe Gottes aufgenommen worden, in der wir das Leben in Fülle haben. – Bedenken wir aber Folgendes: Wer Christus nachfolgen will, dem stellt Jesus früher oder später die Frage:
Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? (Mk 10,38 b)
Wer Christus nachfolgen will, der begibt sich nicht einfach auf einen Weg der unbeschwerlich, mühelos oder sogar nur freudevoll ist. Im Gegenteil, Jesus selbst sagt: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. (Lk 9,23)
Sind wir ehrlich, es ist keine leichte Aufgabe Christ zu sein. Und wie es ein schönes Wortspiel auf den Punkt bringt: Jesus gibt es gratis, aber nicht umsonst! – Wir müssen unserer Berufung zum Christsein treu bleiben, uns immer wieder den vielen Ansprüchen stellen, damit wir das Salz der Erde werden. Jede und jeder Christ ist dazu aufgerufen. Umkehr und Hinkehr zu Jesus Christus ist gerade am heutigen Karfreitag unbedingt notwendig. Jesus selbst sagt uns nicht umsonst:
Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. (Mt 11,28)
Nehmen wir dieses Angebot doch an, damit wir in dieser hektischen Zeit auch Momente der Ruhe erleben, damit Jesus unser innigster Freund werden kann.