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Grabesruhe

Der Tag nach dem Leiden und dem Tode Jesu ist nicht einfach ein gewöhnlicher Samstag! Er symbolisiert die Ruhe nach dem Sturm, aber gleichzeitig auch vor dem Sturm. Ein Tag an dem man des Todes Jesu gedenkt, aber gleichzeitig auch auf seine Auferstehung hoffen und blicken kann.

Der Tag der Grabesruhe gibt uns die Möglichkeit, das Geschehene einzuordnen, zu verarbeiten. Die Ruhe auszuhalten, sich selbst auszuhalten ist nicht einfach. Man möchte fliehen, sich in die Arbeit stürzen. Das Geschehene nicht wahrhaben wollen und es zu verdrängen versuchen. Petrus und die anderen Jünger stehen uns da sehr nahe, wenn sie sagen:

Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. (Joh 21,3)

Untätig rumsitzen nach diesem völligen Desaster?! – Das geht nicht, da muss doch was gemacht werden. Wenn wir aber die Gelegenheiten der Ruhe immer wieder mit Arbeiten zudecken, dann fehlt uns plötzlich was. Geben wir uns selbst die Möglichkeit der Ruhe, der inneren Einkehr. Wo unsere Worte fehlen, kann Gott seine Worte in uns legen, zu uns sprechen.

Der Evangelist Lukas schreibt:

Josef von Arimathäa ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Und er nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war. Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach. Die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleit und sahen zu, wie der Leichnam in das Grab gelegt wurde. Dann kehrten sie heim und bereiteten wohlriechende Öle und Salben zu. Am Sabbat aber hielten sie die vom Gesetz vorgeschriebene Ruhe ein. (Lk 23,52-56)

Versuchen wir diesen Tag der Grabesruhe im Gedenken an unseren Herrn Jesus Christus zu verbringen, selbstverständlich schon mit der Vorfreude auf die Osternacht 🙂 !